[Kirchenkreis & Kirchen]

      

Klieken, Patronatskirche – Seitenanbauten 24 h geöffnet

Standort:

Klieken

Kirchweihe:

17. Jahrhundert

Baustil:

Barock

Anfahrt:

Karte öffnen

Kontakt

Das Innere der Kirche ist über einen Seiteneingang  von April bis Oktober rund um die Uhr  zu besichtigen.

Radfahrer finden eine Kapelle zur Andacht.
Kirchenführungen: Ursula Knoche, 034903/63709

Ev. Hoffnungsgemeinde Zieko

Dorfstraße 2, 06869 Coswig (Anhalt) OT Zieko

Telefon: 034903/62645

E-Mail: zieko@kircheanhalt.de

Website: www.hoffnungsgemeinde-zieko.de

 

Klieken – Patronatskirche

Eine Kapelle, die an gleicher Stelle wie die jetzige Kirche stand, zerstörte 1504 ein Brand. Im 17. Jahrhundert entstand dann der Fachwerkbau mit langem südlichen Querschiff. Durch eine Stiftung der Gutsherren von Lattorf konnte die Kirche 1784 einen neuen Turm bekommen. Sein Aufbau ist etwas Besonderes und weist auf großes Können damaliger Zimmerleute hin. Durch diese Turmkonstruktion wirkt die Kirche überaus eindrucksvoll. In der Zeit zwischen 1850 und 1900 baute man das nördliche Querschiff an, so dass die Kirche dadurch die Form eines Kreuzes erhielt. An diesem Querhausarm stehen fünf Epitaphe, auf dem Friedhof (Ostseite) ein Grabstein von Angehörigen der ehemaligen Gutsbesitzerfamilien.

Die Inneneinrichtung ist aus der Erbauungszeit in der entsprechenden farblichen Gestaltung, weiß mit Gold abgesetzt. Die Kassettendecke, die im Schiff tiefer hängt als diejenige im Altarraum, ist mit Wolken bemalt, die eventuell Buchstaben darstellen. Um 1700 entstand das Ölgemälde mit der Kreuzabnahme Christi.

Eine Kostbarkeit ist der Altar von Lucas Cranach dem Älteren (Anfang 16. Jh.), der als Geschenk der Kommende Buro seit 1697 in der Kirche steht. Die Altarflügel wurden 1980 geraubt, 2007 in einem Bamberger Antiquariat wiederentdeckt und konnten 2013 in die Kirche zurückkehren. Auf den Flügeln des Altars sind die Verkündigung an Maria, die Geburt Mariä sowie Anna und Joachim unter der Goldenen Pforte dargestellt. Die Schnitzfigur im Altarschrein zeigt die Muttergottes mit dem Jesuskind. Sie wird flankiert von kleineren Figuren des Hl. Christoferus und der Hl. Gertrud.

Der Taufstein mit Inschrift und Wappen stammt aus dem 18. Jahrhundert. An der Innenwand des nördlichen Kreuzarmes stehen verschiedene barocke Epitaphe. Besonders erwähnenswert sind zwei Steinporträts von 1710 und 1716. Außerdem befinden sich in den Kreuzarmen die ehemaligen Patronatslogen und Särge früherer Gutsherren. Die Sakramentsnische ist ebenfalls beachtenswert. Ein Balken wurde von Hand behauen, um die Öffnung zu erhalten. Die Kerben von der Bearbeitung sind gut zu erkennen. Die Orgel, die hinter dem Altar auf der Empore steht, ist ein Werk aus dem 18. Jahrhundert vom Orgelbauer Zuberbier. Sie blieb zu etwa 95 Prozent in ihren Originalteilen erhalten und wurde 1994 restauriert. Die beiden Bronzeglocken goss Heinrich Borstelmann, Magdeburg, im Jahr 1590.
Neben der Kirche befindet sich eine Radfahrerkapelle.

Ortsgeschichte

Ein Ort Kliken wird urkundlich 1200/1201 im Zusammenhang mit der Kirche in Wörlitz erwähnt. Dabei soll es sich aber um einen anderen Ort handeln. Als gesichert angegeben ist jedenfalls die Nennung des Dorfes im Jahr 1324, als zwei Fürsten von Anhalt dem Deutschen Orden zu Buro zwei Dörfer als Entschädigung für von ihnen begangene Raubzüge überschreiben, darunter ist Cleken. Die Gemeinde Klieken liegt am Rande der Kliekener Aue, einem flachen Ufergebiet, das von einer nach Süden ausladenden Elbeschlinge begrenzt wird. Die Städte Roßlau (Elbe) und Coswig (Anhalt) befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft Kliekens. Zu Klieken gehören die Ortsteile Buro, Schlangengrube und Werder.